Frankreich

Frankreich gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands.
Rang 2 für den Verkauf und Rang 3 für den Einkauf. Die geographische nähe, die Attraktivität beider grossen europäischen Ländern und die Komplementarität der Know-Hows laden dazu ein Geschäfte zu machen. Es ginge noch weit mehr wäre da nicht die Sprache und die Kultur. Die Lateiner und die Germanen können in gewissen Situation sehr unterschiedlich reagieren was sich im Geschäftsleben wieder spiegelt und Abschlusshemmend sein kann. Beispiel: in Deutschland wird nach Vertragsunterschrift gemeinsam gegessen oder nicht. In Frankreich wird gegessen um Verträge abzuschliessen. Die Entscheidung wird bei Franzosen auch über den Bauch getroffen. Der Mensch bzw. Geschäftspartner spielt eine wichtige Rolle beim Vertragsabschluss. Die Leistung kann noch so gut sein, wenn die zwischenmenschliche Chemie nicht passt kommt es nicht zum Auftrag.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden in Frankreich über Netzwerke aufgebaut und gepflegt. Empfehlungen und wer kennt wen sind das A und O. Die Franzosen haben eine Polychrone Zeitauffassung im Gegensatz zu den Deutschen die Monochrone strukturiert sind. In Frankreich wird flexibel gedacht und agiert, treu nach dem Motto: « es gibt immer eine Lösung ». Störungen werden in Kauf genommen, wenn der übliche Weg nicht funktioniert wird das « système D » (Trick 17) verwendet.
Die Beziehungsarbeit und das Unvorhergesehene hat Auswirkungen auf die Terminpünktlichkeit, 15 Minuten Verspätung ist in Frankreich normal, diese wird auch nicht als solches bewertet. Die französische Sprache ist die Sprache der Diplomatie, bedeutet sie ermöglicht viele Interpretationsmöglichkeiten und ist wesentlich indirekter als die deutsche Sprache. Sowie die Sprache werden auch Geschäfte gemacht.

Für den Verbraucher spielt wie in Deutschland das Preis/Leistungsverhältnis eine wichtige Rolle. Mit dem Unterschied, dass in Frankreich erst der Preis dann die Leistung bewertet wird. Wenn es in der deutschen Sprache mehrere Wörter für einen niedrigen Preis gibt: günstig, billig und preiswert wird in der französischen Sprache: « pas cher » (nicht teuer) verwendet. Doch deutsche Qualitätsprodukte werden auch in Frankreich geschätzt und nachgefragt denn Sie stehen für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.
Die Vertriebsbesonderheit besteht darin dem Verbraucher den Mehrwert in seinem Verständnis darzustellen, damit er die Bereitschaft mitbringt mehr auszugeben als was er zu Beginn geplant hat. Damit der französische Markt kein « schwieriger Markt » wird, heisst es sich ihm anzupassen, denn er ist anders. Kunden erreicht man wenn man ihre « Sprache » spricht.

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